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Am 31.10.2010 wurden die beiden Pfarreien St. Ambrosius in Ostbevern und Herz Jesu im Ortsteil Brock zu einer Pfarrei St. Ambrosius zusammengelegt. Im Prozess des Zusammenwachsens und der Förderung eines besseren Miteinanders entstand der Wunsch, ein gemeinsames Konzept für die Pastoral aufzustellen. In dem bekannten Dreischritt von Sehen, Urteilen, Handeln sollte ein modernes Konzept für die Kirchengemeinde entwickelt werden, das auch den geänderten gesellschaftlichen und kirchlichen Veränderungen Rechnung trägt.
„Wir brauchen für diesen Prozess ein biblisches Wort, das uns leitet“, davon war Pastor Michael Mombauer von Beginn an überzeugt. Im Dreischritt von Sehen-Urteilen-Handeln hat die Orientierung an der biblischen Botschaft beim „Urteilen“ eine wichtige Funktion für Christen. Statt einer einzigen Textstelle sind allerdings mehrere Bibelstellen in den Prozess eingeflossen und haben bestimmte Abschnitte des gemeinsamen Suchweges geprägt.
- „Ich will euch eine Zukunft und eine Hoffnung geben“ (Jer 29,11) hat den ersten Planungsabschnitt ab 2011 bestimmt. Die Aussage des Propheten Jeremia verdeutlicht: Nicht wir „machen“ die Zukunft, sondern sie wird uns von Gott her geschenkt. Für unseren Planungsprozess einer unbekannten Zukunft war es ein ermutigender und auch entlastender Zuspruch.
- Für den Start in die Entwicklung eines lokalen Pastoralplans wurde 2013 die Speisung der Fünftausend (Joh 6,1-15) gewählt. Eine Verbindung dazu stellte die aufblühenden Pfarrcaritas dar, die die fünf Brote und zwei Fische in ihrem Logo trägt und viele Menschen in Ostbevern Hilfe zum Leben gewährt. Eine andere Verbindung war die Option der „Charismen-Orientierung“ aus dem Pastoralplan des Bistums Münster. Die fünf Brote und die zwei Fische, die der kleine Jungen in dieser biblischen Geschichte besteuert, dass am Ende alle satt werden, lenkte unseren Blick auf die vielen Gaben und Fähigkeiten der Menschen vor Ort.
- Zuletzt war es 2015 die Kundschaftererzählung des Alten Testaments (Num 13,1-14,9), die den Pfarreirat bei seiner Klausurtagung zum Leitbildtext beschäftigte. In dieser biblischen Geschichte bringen die von Mose ausgesandten Kundschafter hoffnungsvolle, aber auch bedrohliche Informationen aus dem verheißenen Land mit und erzeugen beim Volk Widerstand und Angst. Der Text ermutigte den Pfarreirat auf die „Früchte“ zu schauen und gegen Schwarzmalerei und Skepsis auf eine von Gott her verheißene Zukunft zu hoffen und ihr aktiv entgegen zu gehen.
Die Entwicklung eines lokalen Pastoralplans erfolgte in unserer Pfarrei in zwei Anläufen.
1.
Im Sommer 2011 wurde im damaligen Pfarrgemeinderat der Entschluss gefasst, ein Pastoralkonzept zu erstellen. Die Pfarreien St. Ambrosius in Ostbevern und Herz Jesu im Ortsteil Brock waren zum 31.10.2010 zu einer Pfarrei St. Ambrosius zusammengelegt worden und man sah die Notwendigkeit und die Chance ein gemeinsames Konzept für die Gemeindepastoral aufzustellen. Der formale Beschluss wurde bei der ersten Klausurtagung des neuen gemeinsamen Pfarrgemeinderates im September 2011 in Bestwig gefasst. Mit Hilfe der Begleitung durch zwei Moderatoren der Fachstelle Gemeindeberatung begann eine Steuerungsgruppe aus Pfarrgemeinderatsmitgliedern einen entsprechenden Planungsprozess. Die leitende Frage für diesen Prozess lautete „Wie können wir heute Kirche sein, die den Menschen vor Ort dient?“ Ergebnis dieses gemeinsamen Suchprozesses war ein Zukunftstag am 30.Sept. 2012. Rund 100 Personen, darunter mehr als 20 Jugendliche, waren der Einladung des Pfarrgemeinderates zu einem Zukunftstag in die Josef-Annegarn-Schule gefolgt. Unter dem biblischen Zuspruch "Ich will euch eine Zukunft und eine Hoffnung geben“ sammelten die Teilnehmer in 12 Arbeitsgruppen Ideen und Anregungen für eine neue Praxis. Die Ergebnisse wurden vom Pfarrgemeinderat ausgewertet und mit Hilfe von Teilnehmern des Zukunftstages wurde Einiges neu angestoßen. Aus dem Wunsch nach mehr geistlichen Angeboten wurden die Gesprächsabende "Gott - wir reden drüber" an jedem zweite Freitagabend im Monat im Edith-Stein-Haus. Und auch die Idee einer Helferkartei wurde umgesetzt. Darin haben sich schon viele Personen mit ihren Fähigkeiten registrieren lassen, die sie anderen in der Gemeinde zur Verfügung stellen möchten.
Trotz dieser durchwegs positiv erlebten Veranstaltung wurde der gemeinsame Planungsprozess einvernehmlich beendet. Das angestrebte Ziel eines Pastoralkonzeptes war aber nicht erreicht worden.
2.
Auf einer Klausurtagung im April 2014 des im November 2013 neu gewählten Pfarreirates wurde ein neuer Anlauf genommen. Eine Steuerungsgruppe, bestehend aus den Pfarreiratsmitgliedern Jochem Kalthegener, Maria Müller, Ulrike Rosenbaum, Maria Voskötter, Annegret Weitkamp, Pfarrer Michael Mombauer und Pastoralreferent Christoph Speicher, begann den Prozess mit der Analyse der kirchlichen und gesellschaftlichen Situation in Ostbevern. In einer kleinen Umfrage bei allen Verbänden und Gruppierungen der Kirchengemeinde wurden die Gruppen und Angebote der Kirchengemeinde ermittelt, ebenso wie diese in den vergangenen 10 Jahren angenommen wurden. Untersucht wurden auch die Bevölkerungsentwicklung und die soziale Situation des Ortes.
Bei einem Pfarrkonvent im November 2014 wurden die Ergebnisse der Analyse vorgestellt und von den 60 Teilnehmern Elemente für eine gemeinsame Vision von Kirche gesammelt.
Diese Ergebnisse hat der Pfarreirat bei einer Klausurtagung im Januar 2015 zu einem Leitbild zusammengefasst und daraus eine Reihe von Zielen formuliert.
(hier muss die Beschreibung des weiteren Prozesses eingefügt werden)
Die Gemeinde Ostbevern im Kreis Warendorf gehört nach der Typisierung der Bertelsmann Stiftung (wegweiser-kommune.de) zu den kleineren stabilen ländlichen Städten und Gemeinden:
- sehr geringe Einwohnerdichte
- ein hoher Anteil junger Familien und vergleichsweise hohe Geburtenrate
- eine stabile bis dynamische Bevölkerungsentwicklung
- eine solide Einkommenssituation der Einwohner und wenig Einkommensarmut
- eine geringe Bedeutung als Arbeitsort und sehr wenig Arbeitsplätze für Hochqualifizierte.
Für Ostbevern heißt das z.B.:
- Die Einwohnerzahl geht nach Jahren des steten Anstiegs (Höhepunkt 2010 mit fast 11.000 Einwohnern) insgesamt moderat zurück.
- Ostbevern bleibt über Jahre eine kinderreiche Kommune, auch wenn die Zahl der Kindergarten- und Grundschulkinder leicht zurückgeht.
- Ein größerer Einbruch ist bei den Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu erwarten (steigende Bildungswanderung).
- Ostbevern wird insgesamt älter: Die Zahl der Senioren wächst, auch durch Zuzug in bereitgestellten seniorengerechten Wohnraum
Zur sozialen Lage in Ostbevern:
- Die Zahl der Haushalte mit geringen Einkommen ist in Ostbevern seit 2011 (11,1%) rückläufig und liegt 2012 mit 8,6% unter dem Landesdurchschnitt von 13% (Kreis Warendorf 10,2%).
- Die Zahl der Haushalte mit hohen Einkommen dagegen steigt seit 2011 (16%) kontinuierlich an und liegt 2012 bei 23,1% (NRW 19,2%, Kreis Warendorf 22,5%).
- Die Zahl der Arbeitslosen (2012: 5,4%) ist bei leichten Schwankungen tendenziell rückläufig, ebenso die Anzahl der Langzeitarbeitslosen (1,8%), der Kinderarmut (7,2%), der Jugendarmut (3,4%), der Altersarmut (1,6%) und der SGB II-Bezieher (4,3%). Diese Werte liegen erheblich unter den Durchschnittszahlen von NRW und auch unter denen des Kreises. Das darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass es Kinder-, Jugend- und Altersarmut, Arbeitslosigkeit und Bedarf an finanzieller Unterstützung auch in Ostbevern gibt.
- Laut Kommune gibt es in Ostbevern etwa 800 Personen mit Unterstützungsbedarf. Von diesen nutzen nach Aussagen der Pfarrcaritas etwa 400 Personen den vergünstigten Lebensmitteleinkauf im Fairteiler und die übrigen Hilfseinrichtungen der Pfarrcaritas.
- Eine weitere Herausforderung liegt in der wachsenden Zunahme an Flüchtlingen, die in Ostbevern aufgenommen werden.
Herausforderungen für die Kirchengemeinde:
- Trotz Bevölkerungsrückgang gehört Ostbevern zu den kinderreichen Gemeinden. Es gibt zahlreiche Familienhaushalte.
- Die Zahl der Jugendlichen und jungen Erwachsenen ab 18 Jahren, die Ostbevern für Ausbildung und Studium verlassen, nimmt deutlich zu. Zukünftig wird es schwerer, ältere Jugendliche für die Kinder- und Jugendarbeit der Gemeinde zu finden.
- Ein Potential ist die wachsende Zahl der Senioren, mit denen die Kirchengemeinde Beteiligungsangebote entwickeln und ehrenamtliches Engagement fördern kann.
- Es gibt zahlreiche (über 60!) lebendige Gruppen und Verbände.
- Etwa ein Drittel (2.725) der etwa 6.700 Mitglieder der Kirchengemeinde sind zugleich Mitglieder in den verschiedenen Gruppierungen. (Die tatsächliche Zahl ist wegen Mehrfachnennungen niedriger.)
- Es gibt in allen Altersstufen ein sehr großes ehrenamtliches Engagement.
Auch wenn mit der vorliegenden Zählung manche Personen doppelt und mehrfach mit ihren unterschiedlichen Tätigkeiten erfasst sind, wird die Arbeit der Kirchengemeinde von einer sehr großen Anzahl Ehrenamtlicher - Männern und Frauen, Jugendlichen und Senioren – getragen. Das gilt für alle pastoralen Felder. Nach Abzug der Dopplungen engagieren sich wohl 1.000 Ehrenamtliche in der Kirchengemeinde St. Ambrosius.
- Markant in der kirchlichen Statistik ist die sinkende Zahl der sonntäglichen Gottesdienstbesucher, die von 1.028 (2005) auf 729 (2013) um 299 gesunken ist. Das entspricht einem Wert von 25% in 10 Jahren, d.h. in 20 Jahre halbiert sich die Zahl der Sonntagsgottesdienstbesucher.
Diesem rückläufigen Trend steht allerdings eine wachsende Anzahl von zielgruppenorientierten Gottesdiensten gegenüber (s. u.)
- Die Kirchenaustrittzahlen entsprechen den Bewegungen des Bundestrends, liegen aber deutlich darunter (2012/2013: 0,48%/0,75% in Deutschland; 0,1%/0,27% in Ostbevern).
- Bei den Sakramentenspendungen fällt der Rückgang der Taufen um etwa 25% in 10 Jahren auf, was sich noch wenig auf die Zahl der Erstkommunionkinder und kaum auf die der Firmlinge auswirkt.
Zur Entstehung des Leitbildtextes
Auf einem Pfarrkonvent im November 2014 wurden nicht nur die Ergebnisse der Pfarreianalyse vorgestellt, sondern auch Ideen zu einem Leitbild gesammelt. In Kleingruppen wurde gemeinsam überlegt, wie wir auf dem Hintergrund der dargestellten kirchlichen und sozialen Situation in Ostbevern Kirche sein wollen. Dazu steuerten die etwa 60 Teilnehmer eine Vielzahl an Ideen und Vorschlägen bei.
Diese wurden bei auf einer Klausurtagung des Pfarreirates im Januar 2015 ausgewertet. Die einzelnen Aussagen wurden nach Möglichkeit den vier Optionen des Diözesanpastoralplans zugeordnet und innerhalb dieses Orientierungsrahmens zu kurzen Leitsätzen zusammengefasst.
Präambel
Als katholische Kirchengemeinde St. Ambrosius, mit den Kirchorten St. Ambrosius in Ostbevern und Herz-Jesu in Ostbevern-Brock, verstehen wir uns als eine Glaubensgemeinschaft, die auf die Menschen zugeht, und die alle Menschen einlädt, am Leben dieser Kirchengemeinde teilzunehmen.
Damit sich das Leben unserer Kirchengemeinde auch zukünftig entfalten kann und damit auch weiterhin Menschen unsere Kirchengemeinde mit ihren vielfältigen Ideen und Begabungen bereichern, ist die Schaffung guter Rahmenbedingungen unabdingbar. Zu diesen Rahmenbedingungen gehören eine verantwortete Finanzplanung, eine angemessene Anzahl hauptamtlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und eine gute bauliche Infrastruktur.
Das folgende Leitbild formuliert unser Selbstverständnis und unseren Anspruch. Zugleich wissen wir um die ständige Herausforderung, sich immer wieder neu an diesem Leitbild auszurichten.
Leitbild
Glaubenszeugnis
Wir sehen die Frohe Botschaft Jesu Christi als Grundlage, Ziel und Mittelpunkt unseres Weges.
Gemeinschaft
Gottesdienste
Wir heißen in unseren Gottesdiensten jeden Menschen willkommen.
Caritas
Ziele
Daher formulieren wir folgende Ziele:
Glaubenszeugnis
Gottesdienste
Caritas
Gemeinschaft
Maßnahmen
(Maßnahmen werden nicht im Pastoralkonzept formuliert, aber im Geist des Leitbildes und an den dort formulierten Zielen ausgerichtet.)
Überprüfung
Der Pfarreirat wird seine Arbeit im Zugehen auf den jährlich abzuhaltenden Pfarrkonvent überprüfen und die Öffentlichkeit über seine Arbeit informieren.
Beschluss
Der Pastoralplan wurde am 28.09.2015 bei einem Pfarrkonvent vorgestellt.
Er wurde am 21. Oktober 2015 vom Pfarreirat beschlossen und in Kraft gesetzt.